Wer in Görlitz lebt oder die Stadt besucht, befindet sich stetig auf einer Zeitreise. Auf wenigen hunert Metern sind Baustile aus einem halben Jahrtausend Architekturgeschichte zu entdecken. Mit Bauwerken aus Spätgotik, der Renaissance, des Barocks und des Jugendstils gilt Görlitz heute als städtebauliches Gesamtkunstwerk.
Die Ortenburg liegt in der Bautzener Altstadt auf einem Felsplateau über der Spree. Sie war Jahrhunderte lang die Hauptfeste der Oberlausitz. Markantestes Gebäude des Burgkomplexes ist der spätgotische Matthiasturm, an dessen Stadtseite sich ein monumentales Relief befindet.
Der Dom St. Petri wird seit 1524 von katholischen und evangelischen Christen gemeinsam genutzt. Er ist damit die älteste und gleichzeitig größte Simultankirche in Deutschland. Die im Zuge der Reformation geschlossenen Domverträge gelten noch heute und regeln unter anderem Eigentumsrechte und Gottesdienstzeiten zwischen den Kirchgemeinden.
Das Barockschloss Rammenau ist die schönste und einzige komplett erhaltene Rittergut-Anlage im Freistaat Sachsen. Das Schloss, der Wirtschaftshof mit den ehemaligen Stallgebäuden und der Landschaftspark bilden ein einheitliches architektonisches Ensemble.Das Konrad Wachsmann Haus in Niesky symbolisiert heute den industrialisierten Holzhausbau, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Holzbaufirma Christoph & Unmack geprägt wurde. Von 1920 bis 1945 entwickelte sich Niesky zum führenden Zentrum des modernen Holzhausbaus. In den 1920er Jahren verhalf der Chefarchitekt Konrad Wachsmann dem Unternehmen zu internationaler Anerkennung. Zeugnis seines Wirkens ist u.a. das Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky, das heute das Informationsforum für den modernen Holzhausbau beherbergt.
Auch der Architekt Hans Scharoun hat für Christoph & Unmack gearbeitet. Das Haus Sharoun in Löbau ist noch heute beeindruckender Beleg seiner Arbeit. extravagant und funktionell zugleich wurde das Gebäude auf die Bedürfnisse des einstigen Bauherren zugeschnitten. Das 1933 fertig gestellte Haus ist bereits 26 Jahre später als revolutionär geltendes Architekturwerk der Moderne denkmalrechtlich erfasst und 1978 schließlich unter Denkmalschutz gestellt worden. 2009 hat der „Haus Schminke e.V.“ die Trägerschaft für das Architekturdenkmal übernommen.
Charakteristisch sind die Umgebindehäuser in der südlichen Oberlausitz. Ihre einzigartige Volksbauweise gibt es nur in der Oberlausitz zu bestaunen. In den Holzstuben wurden einst Webstühle betrieben. Heute sind die zahlreichen liebevoll sanierten und gepflegten Häuser ein echter Hingucker.
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